Windkraft
Windkraft, Foto: pixabay

Schleswig-Holstein treibt seine Vorreiterrolle in der Energiewende weiter voran. Mit 204 neuen genehmigten Windkraftanlagen und einer installierten Leistung von 1,1 Gigawatt im Jahr 2024 setzt das Bundesland neue Maßstäbe im Bereich der erneuerbaren Energien. Die beschleunigten Genehmigungsverfahren und die konsequente Planung führen zu einem deutlichen Ausbau. Damit ist Schleswig-Holstein deutschlandweit führend bei der Nutzung von Windenergie.

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Schleswig-Holstein verkürzt Genehmigungszeiten deutlich

Die Effizienz der Verwaltung spielt eine zentrale Rolle. Während deutschlandweit die durchschnittliche Dauer eines Genehmigungsverfahrens für Windkraftanlagen bei rund 23 Monaten liegt, benötigt Schleswig-Holstein dafür im Schnitt nur 18 Monate. Die reine Bearbeitungszeit nach vollständiger Einreichung aller Unterlagen beträgt sogar nur etwa sieben Monate. Diese Beschleunigung hat direkte Auswirkungen: Der Zubau von Windkraftanlagen erfolgt schneller, was sich in der Zahl der genehmigten Projekte deutlich zeigt.

Zurzeit befinden sich 348 Anlagen mit einer Gesamtleistung von fast 2 Gigawatt in der Genehmigungsphase. Bereits 489 weitere Windräder mit zusammen 2,7 Gigawatt wurden bewilligt. Diese stehen kurz vor dem Bau oder warten auf die Inbetriebnahme.

Rekordwert bei Stromerzeugung aus Windkraft

Im Jahr 2024 hat Schleswig-Holstein mit 27,3 Terawattstunden erzeugtem Grünstrom einen neuen Höchststand erreicht. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien hat sich in den letzten zehn Jahren im Bundesland mehr als verdoppelt. Damit übersteigt die Erzeugung deutlich den Eigenbedarf. Der rechnerische Stromverbrauch wurde zu über 170 Prozent durch erneuerbare Quellen gedeckt – inklusive des Offshore-Stroms.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass Schleswig-Holstein nicht nur im Ausbau, sondern auch in der tatsächlichen Stromproduktion an der Spitze steht. Ziel des Ministeriums für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur ist es, bis 2030 eine jährliche Stromerzeugung von 45 Terawattstunden an Land zu erreichen.

Knuth fordert klare Schritte von der Bundesregierung

Energiewende-Staatssekretär Joschka Knuth betont die Bedeutung stabiler politischer Rahmenbedingungen. Er fordert eine schnelle Umsetzung der im Dezember 2024 nicht verabschiedeten Novelle des Bundesbedarfsplangesetzes sowie eine zukunftssichere Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das Ende 2026 ausläuft.

Knuth warnt vor Maßnahmen wie der Einführung befristeter Netzengpassgebiete, die den Ausbau bremsen könnten. Stattdessen seien zügige Investitionen in das Stromnetz nötig, ebenso wie lokale Preissignale, um neue Verbraucher in stark erzeugenden Regionen anzusiedeln. Ziel sei es, den produzierten Grünstrom effizient in die Verbrauchszentren Deutschlands zu leiten.

Schleswig-Holstein als Modellregion für Deutschland

Schleswig-Holstein produziert bereits heute fast doppelt so viel grünen Strom wie es selbst verbraucht. Dieser Überschuss bietet Chancen für die Industrie, insbesondere in den Bereichen Elektromobilität, Wärmewende und Wasserstoffproduktion. Mit der richtigen Infrastruktur kann das Bundesland langfristig zum Energieexporteur innerhalb Deutschlands werden.

Die Zahlen aus dem Jahr 2024 zeigen klar: Schnelle Verfahren, ambitionierte Ausbauziele und gute Planung ermöglichen eine erfolgreiche Energiewende. Die Bundesregierung steht nun in der Pflicht, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch andere Regionen nachziehen können.

Quelle: Windkraft-Journal