Strandkörbe finden neue Besitzer
Strandkörbe finden neue Besitzer, Foto: Pixabay

Strandkörbe gehören seit Jahrzehnten zum Bild der deutschen Küsten. Sie schützen vor Wind, Sonne und fremden Blicken. Neue Modelle können mehrere Tausend Euro kosten, während gebrauchte Körbe bereits für wenige Hundert Euro erhältlich sind. Wer ein echtes Schnäppchen sucht, wird auf Kleinanzeigenportalen oder bei Auktionen auf Föhr, Sylt, St. Peter-Ording oder in Eckernförde fündig. Besonders im Herbst, wenn die Strände geräumt werden, wechseln viele dieser Küstensymbole ihren Besitzer.

Inhaltsverzeichnis:

Strandkorbversteigerung in St. Peter-Ording

In St. Peter-Ording im Kreis Nordfriesland werden jährlich im Oktober gebrauchte Strandkörbe versteigert. Am 10. Oktober kommen rund 30 ausgemusterte Modelle unter den Hammer. Die Preisspanne liegt erfahrungsgemäß zwischen 80 und 350 Euro. Viele der Körbe weisen Gebrauchsspuren auf, sind jedoch noch stabil und funktionsfähig. Wer handwerklich geschickt ist, kann hier ein echtes Unikat erwerben. Wichtig ist jedoch, den Zustand vor Ort zu prüfen, da die Angebote auf Kleinanzeigen-Portalen nicht immer alle Mängel offenlegen. Käufer sollten außerdem an den Transport denken. Ein Strandkorb wiegt oft mehr als 60 Kilogramm und benötigt einen Anhänger oder Transporter.

Sylt – Auktion im Erlebniszentrum Naturgewalten

Auf Sylt haben die Strandkorb-Auktionen eine lange Tradition. Am 11. Oktober findet in List erneut eine Versteigerung statt, bei der 40 aufbereitete Körbe angeboten werden. Diese sind im Durchschnitt zehn Jahre alt, wurden gereinigt und bei Bedarf repariert. Die Körbe sind vorab am Lister Hafen zu besichtigen oder online aufgelistet. Der Durchschnittspreis liegt hier bei 250 bis 300 Euro. Interessenten müssen sich registrieren und erhalten eine Bieternummer. Nur registrierte Teilnehmer dürfen bieten. Die Bezahlung erfolgt direkt nach der Auktion, bar oder mit Karte. Ein Spediteur vor Ort übernimmt auf Wunsch den Transport. Wer nicht persönlich teilnehmen kann, darf ein schriftliches Gebot abgeben. Damit ist der Kauf auch aus der Ferne möglich.

Online-Auktionen
Online-Auktionen, Foto: Pixabay

Eckernförde und Timmendorfer Strand – Direktverkauf statt Auktion

In Eckernförde werden in diesem Jahr nur wenige Strandkörbe aussortiert. Diese gehen entweder in den Direktverkauf oder dienen als Ersatzteillager. Eine große Auktion lohnt sich aufgrund der geringen Stückzahl nicht. In Timmendorfer Strand dagegen, wo viele kleine Anbieter tätig sind, erfolgt der Verkauf meist direkt am Strand oder über Kleinanzeigen. Die Preise bewegen sich zwischen 25 und 100 Euro. Manchmal lohnt sich ein persönliches Gespräch mit den Vermietern. Nicht selten kann man so den eigenen Stamm-Strandkorb erwerben, der viele Sommer über am gleichen Platz stand.

Föhr – Auktion für den guten Zweck

Auf der Insel Föhr findet die nächste Versteigerung am 8. Oktober in Wyk statt. Etwa 50 Strandkörbe werden dort ab einem Startgebot von 50 Euro angeboten. Der Erlös unterstützt das Wünschewagen-Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes. Wer teilnehmen möchte, muss sich mit Personalausweis registrieren und erhält ebenfalls eine Bieternummer. Der Abtransport erfolgt in Eigenregie. Die Körbe können aber auch am Folgetag abgeholt werden. Für viele Käufer ist das nicht nur eine günstige Gelegenheit, sondern auch ein Beitrag zu einem sozialen Zweck.

Unterschiede zwischen Nordsee- und Ostsee-Strandkörben

Nicht jeder Strandkorb ist gleich. Die Modelle unterscheiden sich regional deutlich in Form und Bauweise.

  • Ostsee-Strandkörbe sind runder und geschwungener, ihre Haube ist halbrund.
  • Nordsee-Strandkörbe dagegen sind kantiger und stabiler gebaut.

Diese Unterschiede spiegeln die Natur der jeweiligen Küste wider: die sanften Wellen der Ostsee und die rauere Nordsee. In beiden Fällen gilt jedoch, dass Stabilität und Wetterfestigkeit entscheidend sind. Käufer sollten auf die Liegefunktion, verstellbare Rückenlehnen und Fußstützen achten. Einige Modelle erlauben fast horizontales Liegen, andere nur halbes Kippen.

Transport und Pflege der Strandkörbe

Vor dem Kauf sollte der Transport gut geplant werden. Für den sicheren Heimweg ist mindestens ein Anhänger nötig. Außerdem empfiehlt sich eine wettergeschützte Lagerung im Winter, etwa in einer Garage oder einem Schuppen. Viele Gemeinden bringen ihre Körbe im Oktober in Winterquartiere, um sie für die kommende Saison zu reparieren und zu pflegen. Wer seinen Strandkorb richtig behandelt, hat über viele Jahre Freude daran. Die Kombination aus Holz, Korbgeflecht und Stoff erfordert regelmäßige Pflege, damit das Möbelstück Wind, Sonne und Regen standhält.

Gebrauchte Strandkörbe sind eine günstige Alternative zu teuren Neumodellen. Ob in St. Peter-Ording, Sylt, Föhr oder Timmendorfer Strand – wer rechtzeitig sucht, findet sein persönliches Stück Küstenromantik

 Quelle: NDR