Die Herbstferien in Schleswig-Holstein zeigen ein gemischtes Bild. Viele Urlaubsregionen melden gute Buchungszahlen, doch im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Niveau meist stabil oder leicht schwächer. Tourismusagenturen beobachten, dass Reisende zunehmend auf ihr Budget achten.
Inhaltsverzeichnis:
- Amrum und Heiligenhafen mit stabiler Nachfrage
- Schwächere Zahlen in Scharbeutz und Eckernförde
- Lübeck und Travemünde warten auf Spontanbucher
- Hoffnung auf einen goldenen Herbst
Amrum und Heiligenhafen mit stabiler Nachfrage
Auf den Nordseeinseln fällt die Bilanz positiv aus. Amrum und Heiligenhafen melden eine gleichbleibend hohe Auslastung im Vergleich zu 2024. Nach Angaben von Eike Doyen, Tourismusleiter in Heiligenhafen, sind vor allem die Wochenenden stark gefragt. Auch das Sylt Marketing berichtet von stabiler Nachfrage, wenngleich noch Unterkünfte verfügbar sind.
In Grömitz im Kreis Ostholstein liegt die Auslastung laut Tourismus-Service bei etwa 80 Prozent. Besonders beliebt sind gut ausgestattete Ferienwohnungen.
Manfred Wohnrade vom Tourismus-Service erklärt, dass Gäste im Herbst häufiger in den Wohnungen bleiben, da das Wetter wechselhafter ist. Gleichzeitig zieht es viele Besucher in die Holsteinische Schweiz. Die Tourist-Info in Eutin verzeichnet starken Tagestourismus, vor allem zu den Seen rund um die Stadt.
Schwächere Zahlen in Scharbeutz und Eckernförde
Die Umfrage des NDR Schleswig-Holstein zeigt, dass es in einigen Orten Rückgänge gibt. In Scharbeutz liegen die Buchungen leicht unter dem Vorjahresniveau. Auch Eckernförde verzeichnet laut Stefan Borgmann, Leiter des Tourismusbüros, rund zehn Prozent weniger Reservierungen. Die Auslastung sei zwar ordentlich, aber nicht optimal.
Nach Einschätzung Borgmanns führen steigende Lebenshaltungskosten dazu, dass weniger gereist wird. Diese Entwicklung bestätigen auch Tourismusagenturen aus Schönberg und St. Peter-Ording. In Büsum beobachten Gastgeber, dass viele Familien nur noch eine größere Reise im Jahr unternehmen, anstatt zwei.
Lübeck und Travemünde warten auf Spontanbucher
In der Hansestadt Lübeck und in Travemünde ist die Buchungslage derzeit verhalten. Die Auslastung liegt bei etwa 50 Prozent. Viele Urlauber entscheiden sich wetterabhängig und buchen kurzfristig. Dieser Trend verstärkt sich seit einigen Jahren, so die Einschätzung der Marketingverantwortlichen.
Hoffnung auf einen goldenen Herbst
Tourismusbetriebe in Schleswig-Holstein hoffen nun auf sonnige Herbsttage.
Ferienvermieter, Händler und Gastronomen setzen auf kurzentschlossene Reisende, die spontan an die Küste kommen.
Noch sind überall Unterkünfte frei – von einfachen Zimmern bis zu hochwertigen Apartments.
- Regionen mit hoher Auslastung: Amrum, Heiligenhafen, Grömitz
- Orte mit Rückgang: Scharbeutz, Eckernförde, Lübeck
- Durchschnittliche Belegung: 50 – 80 Prozent
- Hauptgrund für Zurückhaltung: steigende Kosten
Sollte das Wetter mitspielen, könnte Schleswig-Holstein einen erfolgreichen Herbst erleben, auch wenn die Zahlen leicht hinter dem Vorjahr zurückbleiben.
Quelle: NDR